Im Jahr 2001 sorgte sich der Namensgeber des Preises um die Nachhaltigkeit der Qualifikation der Mitarbeiter in den technischen Unternehmensbereichen. Zeitgleich war auch ein starker Rückgang von Bewerbern für die Ingenieursstudiengänge an der damaligen Fachhochschule in Coburg zu verzeichnen.
Dies waren die Auslöser für die Etablierung des Dr.-Ing. E.h. Bernhard Kapp Preises, welcher von der Unternehmensgruppe KAPP NILES in Zusammenarbeit mit dem Rotary Gemeindienst e.V. am Montag Abend bereits zum 17. Mal für die besten Lösungsansätze von Projektarbeiten in Rahmen einer Feierstunde vergeben wurde. Angesprochen waren Schüler/innen der elften Qualifizierungsstufe von Gymnasien in Coburg und Neustadt bzw. der zwölften Jahrgangsstufe der Fachoberschule und der Berufsoberschule Coburg.
Während der Veranstaltung wurde aufgezeigt, dass die Bemühungen von Dr. Bernhard Kapp, den Ingenieursnachwuchs zu fördern, kontinuierlich Früchte getragen haben. Prof. Dr. Gerhard Lindner von der Hochschule Coburg berichtete freudig, dass ein Preisträger vom letzten Jahr derzeit neben seinem Ingenieursstudium auch noch als studentische Hilfskraft an der Hochschule tätig ist. Zudem hat sich die Zahl der Neuanmeldungen für die technischen Studiengänge vervierfacht.
Lars Meisenbach, verantwortlich für Marketing, Vertrieb und Personal in der Best Sens AG und selbst ehemaliger Preisträger, erzählte als geladener Gast sehr unterhaltsam von seinen beruflichen Erfahrungen und wie ihn die Auszeichnung im Jahr 2002 ermutigt hat, seine technische Neigung auch zum Beruf zu machen.
Prof. Lindner koordinierte in bewährter Weise die Präsentation der Arbeiten und stellte fest, „dass sich die Begriffe Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung, Digitalisierung und Humanität wie ein roter Faden durch nahezu alle Arbeiten ziehen“. „Alle Schüler haben sich hinreichend mit der Aufgabenstellung auseinandergesetzt, indem sie den geforderten Kriterien Problemerkennung - Idee - Lösung - Vermarktung folgten“.
Viermal wurde in diesem Jahr der 1. Preis vergeben. Annlena Klee fertigte einen Klebstoff aus dem nachwachsenden Rohstoff Lignin. Anschaulich zeigte sie auf, wie sie die Bestandteile ihres Klebers immer wieder optimierte, bis ein zufriedenstellendes Ergebnis hinsichtlich Belastbarkeit, Temperaturbeständigkeit, Wasserlösslichkeit und Konsistenz herausgekommen ist.
Franziska Seidl setzte sich in ihrem Projekt mit der Herstellung von Bioethanol mithilfe immobilisierter Hefezellen in Alginaten auseinander. In zahlreichen Versuchsreihen stellte sie u.a. auch einen Fruchtkaviar und einen Schaumwein her.
Anton Beiersdorfer und Moritz Blumhagen beschäftigten sich mit dem Thema Energieeffizienz am Ernestinum, um ein angenehmeres Raumklima in den Klassenzimmern zu erhalten. Dazu hackten sie ein handelsübliches Thermostat und schalteten ihren Mikrocontroller auf.
Abschließend präsentierte Agnes Menke ihre Erfindung. Sie entwickelte für ihre Ziegen einen frostsicheren Wassertrog, welcher für alle Huftiere geeignet ist und sommers wie winters immer auf 10 Grad temperiertes Trinkwasser garantiert. Ihre Versuchsreihen führte sie in der heimischen Tiefkühltruhe durch.
Weitere Preise erhielten die Schüler/innen Janice Kramer, Leah-Anna Stark, Karla Schubert und Felix Furnier vom Arnold-Gymnasium in Neustadt, Timo Blab und Christian Jäckel von der FOS/BOS und Talip Göksu, Sabid Karal, Alicia Göbel und Valentin Hopf vom Gymnasium Ernestinum.
Ein Saxophon-Sextett des Gymnasiums Albertinum umrahmte die Veranstaltung mit 3 Musikstücken.