Um 8 Uhr ging es los mit dem Bus der Firma Hügle in Richtung des Pumpspeicherkraftwerkes nach Goldisthal. Zu den Teilnehmern zählten die Auszubildenden des Standortes Coburg und Berlin sowie die Ausbilder Herr Engel, Herr Scharf und Herr Wagner.
Nach einer einstündigen Fahrt über Berg und Tal kamen wir an unser Ziel. Dort nahm uns ein pensionierter Mitarbeiter von Vattenfall in Empfang. Am Anfang informierte er uns über die Entstehung des Pumpspeicherwerks. Der Bau wurde bereits 1965 von DDR Funktionären angeordnet. In den darauffolgenden Jahren startete die Planung. Erst 1997, nach langem hin und her und dem größer werdenden Bedarf eines „Energiespeichers“ für ungenutzte Energie, wurde mit dem Bau begonnen, sodass 2003 die feierliche Einweihung des Pumpspeicherkraftwerks folgen konnte.
Danach ging es für uns mit einem Bus über den Zufahrtsstollen in die Tiefen des Berges. Dieser führte zum Auslaufbauwerk und zum Unterbecken. Das Becken umfasst bei Höchststand 19 Millionen Kubikmeter Wasser, allerdings schwankt der Wasserspiegel um ca. 20 m.
Wir fuhren über den Stollen in die Kaverne, welche man sich wie eine riesige Halle vorstellen kann. Links und rechts von dieser befinden sich die Transformatoren und vier Turbinen mit zwei Asynchron- und zwei Synchron-Motor-Generatoren. Das Grundprinzip von einem Pumpspeicherwerk lässt sich wie folgt beschreiben: Das Wasser aus dem Oberbecken gelangt durch zwei Rohre mit je einem Durchmesser von 6,2 m und 800 m Länge zu den Turbinen. Durch den entstandenen Druck von 80 bar werden die Schaufelräder in Drehbewegung versetzt und im Generator wird die Spannung erzeugt.
Danach fließt das Wasser weiter durch ein 280 m langes und 8,20 m dickes Rohr zum Unterbecken. Dieses ist um 8 Grad zum Schaufelrad geneigt, um beim Pumpbetrieb zu vermeiden, dass Kavitation entsteht. Die Anlage befindet sich tagsüber im Generatorbetrieb und kann eine Maximalleistung von 1060 MW erzeugen. Damit könnte ganz Thüringen für 8 Stunden mit Strom versorgt werden. Um diesen Vorgang wiederholen zu können, muss das Wasser zurück in das Oberbecken befördert werden. Dies wird erreicht, indem nachts bzw. in Schwachlastzeiten, in denen die Bevölkerung weniger Strom verbraucht, die Anlage in den Pumpbetrieb schaltet, um das Wasser in das Oberbecken zu transportieren. Von der Kaverne fuhren wir zurück an das Tageslicht und die Führung endete um 12 Uhr.
Nach so vielen Informationen mussten wir uns erstmal stärken. Dies taten wir in der Goldbergklause in Goldisthal.
Gesättigt fuhren wir Richtung Süden. Unser Ziel war die Firma Leicht Maschinenbau GmbH in Hallstadt, welche für diverse Firmen Maschinenteile fertigt und Maschinen montiert. Der Ausbilder Herr Scharl begrüßte uns und machte eine ausführliche Betriebsbesichtigung durch die Produktions- und Montagehallen. Es ging los in der neusten Halle, in welcher für verschiedenste Firmen Maschinen installiert werden.
In der nächsten Halle befand sich die Großteilfertigung. In den weiteren Hallen waren Maschinen für Sonder- und Serienanfertigungen für Groß- und Kleinteile. Der Rundgang endete in der Ausbildungswerkstatt. Dort bekamen wir von der Firma Leicht einen Imbiss angeboten. Bei dieser Gelegenheit berichtete Herr Scharl, dass die Firma dringend Modernisierungsmaßnahmen tätigen muss, die aufgrund der sehr guten Auftragslage zurzeit nicht möglich sind.
Um 16:30 Uhr traten wir die Heimreise nach Coburg an.
Wieder bei KAPP NILES angekommen, versammelten wir uns zu einem gemeinsamen Abendessen im Casino. Anschließend durfte jeder bei einem Geschicklichkeitsspiel, das von den Auszubildenden des vierten Lehrjahres konstruiert wurde, sein Können beweisen. Dies fand unter Wettbewerbsbedingungen statt.
Jeder hatte einen Versuch und musste so schnell wie möglich eine Kugel durch das Labyrinth mit Hilfe eines Tablets führen. Natürlich gab es für die ersten drei Gewinner einen Preis, der von Herrn Scharf übergeben wurde.
Nach der Siegerehrung wurde die Veranstaltung von den Ausbildern beendet.
Wir wollen uns abschließend recht herzlich bei der Geschäftsführung und unseren Ausbildern für die Möglichkeit einer solch interessanten Lehrfahrt bedanken.
Die Auszubildenden von KAPP NILES